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Spielmannszug
Løvseth gewinnt Drama-Rennen von Hawaii, Philipp auf Rang drei
Die Norwegerin Solveig Løvseth ist neue Ironman-Weltmeisterin. Sie gewann eine irre Hitzeschlacht auf Hawaii. Titelverteidigerin Laura Philipp wurde Dritte.

Die neue Ironman-Weltmeisterin heißt Solveig Løvseth. Die Norwegerin gewann in der Nacht auf Sonntag den wichtigsten Triathlon der Welt in 8:28:27 Stunden vor Kat Matthews aus Großbritannien. In einem dramatischen Rennen mit vielen Führungswechseln fiel die Entscheidung erst am Ende des Marathons. Für Laura Philipp reichte es vor allem wegen eines schwachen Radrennens nicht für die Titelverteidigung. Sie landete am Ende auf Rang drei.

Verpatztes Radrennen für Philipp
Die 38 Jahre alte Philipp war mit einem soliden Schwimmen in die WM gestartet und nach 3,86 Kilometern im teils stürmischen Pazifik mit zu erwartenden 6:27 Minuten Rückstand aus dem Wasser gekommen. In Führung lag da Lucy Charles-Barclay, die von Beginn an gezeigt hatte, warum der erste Teilabschnitt ihre Paradedisziplin ist. Auch die weiteren Favoritinnen Taylor Knibb (+1:37) und Matthews (+6:19) sowie die spätere Siegerin Løvseth (+4:44) blieben im erwarteten Rahmen.

Doch was danach auf den 180 Kilometern Radfahren durch die Lava-Wüste von Big Island passierte, war nicht mehr nach dem geplanten Skript. Denn die eigentlich starke Radfahrerin Philipp konnte sich nicht näher herankämpfen, sondern verlor Kilometer für Kilometer Zeit auf die Führenden Knibb und Charles-Barclay. Nachdem die britische Weltmeisterin von 2023 wegen einer verlorenen Flasche für eine Minute ins Strafzelt musste, ging Knibb allein vorne liegend in den abschließenden Marathon. Løvseth lag da noch 5:44 Minuten zurück. Philipps Abstand zu diesem Zeitpunkt: mehr als 14 Minuten.

Drama nach Drama beim Marathon
Und so war für die Heidelbergerin der Traum von der Titelverteidigung eigentlich schon vor ihrer stärksten Disziplin vorbei. Ziel musste nun das Podium sein – und entsprechend schnell startete die 38-Jährige gemeinsam mit Matthews in den Marathon. Doch nach nur wenigen Kilometern musste sie ihre Kontrahentin ziehen lassen.
"Es war der härteste Tag, den ich jeweils gemacht habe. Ich hatte eigentlich wirklich Spaß beim Schwimmen. Aber danach wurde es nur noch härter, härter, härter. Es war super heiß. Ich bin froh, dass ich mein Ding gemacht habe", sagte Philipp nach dem Rennen. Das meinte sie vor allem mit Blick nach vorne.

Denn an der Spitze wurde die WM auf der Laufstrecke richtig irre. Zunächst trumpfte Charles-Barclay auf, zog an Knibb vorbei und sah wie die sichere Siegerin aus. Doch plötzlich brach die Britin ein, musste Knibb wieder überholen lassen und legte immer mehr Laufpausen ein. Schließlich gab sie nach rund 25 Kilometern den Marathon unter Tränen auf.

Knibb übernahm die Spitze, lief lange souverän und wurde dann nur drei Kilometer vor dem Ende ein weiteres Opfer der brutalen Hitze. An einer Verpflegungsstation begann sie zu taumeln, setze sich auf den Boden und gab auf. Hawaii-Debütantin Løvseth überholte sie, doch das Drama-Rennen von Hawaii war noch immer nicht vorbei. Denn von hinten stürmte Matthews heran und hätte die norwegische Kona-Debütantin dank eines neuen Marathon-Rekords auf Hawaii fast noch abgefangen. Am Ende rettete Løvseth 35 Sekunden ins Ziel. Auf Rang drei landete Philipp, die mit neun Minuten Rückstand ins Ziel kam. Leonie Konczalla wurde als zweitebeste Deutsche Neunte.

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